Laut jüngsten Nachforschungen wurde die Schützenkompanie Ellbögen 1796 oder 1797 gegründet. An der Schlacht 1797 bei Spinges haben sich auch Ellbögener Schützen beteiligt.

 

Erster Hauptmann dürfte Kassian Peer, Bauer auf dem Hof „Unter Yss“, heute beim „Fux“ gewesen sein.

 

Als nächster Hauptmann fungierte nachweisbar Johann Penz, „Schandlbauer“. Er ist am 12. April 1809 beim Sturm auf Innsbruck, beim „Oberrauch-Haus“ von Säbelhieben dreier Dragoner getötet worden, nachdem ihn schon zwei feindliche Kugeln verwundet hatten.

 

Der Freiheitsheld Johann Penz, Kommandant der Freiheitskämpfer von 1796 bis 1809 der Gemeinden Ellbögen, Patsch, Igls und Vill, geboren am 19. Juni 1762 in Navis am außeren Trogerhof. Er war Besitzer des „Schandlhofes“ in St. Peter in Ellbögen. Er gewann mit seinen Bauern mehrere Schlachten im Bereich Wilten zu Innsbruck. Am 8. April 1809 erzielte er einen großen Erfolg gegen die Bayern. Bereits 4 Tage später musste er im Kampf für die Freiheit sein Leben lassen.

Am 26.10.1814 stellte K.K. Landesschützenmajor Josef Speckbacher in Rinn für Johann Penz als Sturmanführer ein besonderes Tapferkeitszeugnis aus.

 

Noch ein anderer Freiheitskämpfer von 1809 hatte seine Wurzeln in Ellbögen. Kaspar Sautner wurde am 5. Jänner 1780 im Gasthaus „Mühltal“ geboren. Seine Taufe ist in den Büchern der Pfarre St. Peter vermerkt. Bei der Schlacht von Spinges 1797 fungierte er als 17jähriger schon als Corporal und Unterjäger. In weiterer Folge hatte er sich an den Freiheitskämpfen beteiligt und wurde 1809 zum Führer eines Kontingents der Gemeinde Ampass gewählt. Ihm stellte Josef Speckbacher auch ein heldenmutiges Zeugnis aus, großer Einsatz am 13.08.1809 bei der Verteidigung des Lemmenhofes.

Die Hauptmänner in der Zeit von 1809 bis 1880 konnten bisher nicht ermittelt werden. Verschiedene Aufzeichnungen waren nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr auffindbar.

 

Lorenz Kienast „Weißeler Lenze“ war Hauptmann um 1880. Um die Jahrhundertwende führte ein gewisser Franz Peer die Kompanie an. Nach dem ersten Weltkrieg waren Josef Eller, Josef Danler und Alois Markart die Hauptmänner der Kompanie.

 

Von 1926 bis 1938 kommandierte Johann Riedl „Gstoßler“ die Kompanie, bevor sie Franz Seidner „Seidner“ noch kurz vor dem Krieg übernahm. Während des Zweiten Weltkrieges war ein gewisser „Zeiner“ (wohnhaft beim Uhlen) Hauptmann der Kompanie.

 

Nach Kriegsende wurde die Kompanie neu formiert. Dieser Aufgabe nahm sich Franz Seidner wieder als Hauptmann besonders an und wirkte in dieser Funktion bis zum Jahre 1962.

 

Franz Mair „Herrnbauer“, der bereits seit 1946 als Leutnant fungierte, übernahm 1962 als Hauptmann die Kompanie und führte sie bis 1991. Er war wahrscheinlich der längstaktive Hauptmann (29 Jahre) von Ellbögen. Er wurde dann zum „Ehrenhauptmann“ ernannt. Zwei Monate nach seinem 80. Geburtstag, den er noch gebührend feierte, verstarb er am 10.09.2001.

 

Als nachfolgender Hauptmann wurde am 10.05.1991 der langjährige Obmann der Kompanie (seit 1973), Siegfried Auer gewählt. Bis 1994 hatte er beide Funktionen inne, dann löste Franz Mair jun. ihn als Obmann ab.

 

Neun Jahre fungierte Franz Mair als Obmann. Dann wurde er zum Obltn. und Herbert Trafoier zum Ltn.und Obmann gewählt.

 

Der Fähnrich der Kompanie stammt seit 1911 aus der Familie Miller „Hoarlacher“. Von 1911 bis 1930 Josef Miller, von 1930 bis 1960 der Sohn Josef seines Bruders und von 1960 bis 1997 wieder dessen Sohn Josef. Von 1997 bis 2006 Franz Miller der Bruder des vorherigen Fähnrichs und ab 2006 Herbert Miller der Sohn des „Ehrenfähnrichs“ Josef Miller. Für die Anschaffung und für die spätere Restaurierung der Schützenfahne hat der jeweilige Fähnrich einen größeren finanziellen Beitrag geleistet.

 

In den Jahren 1988/89 hat die Kompanie mit finanzieller Unterstützung der Landesstraßenverwaltung und der Gemeinde Ellbögen die „Figurkapelle“ neu errichtet.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der siebziger Jahre hatte die Kompanie eine Stärke von 20 bis 28 Mitgliedern. Ab diesem Zeitpunkt hatte die Kompanie einen großen Zulauf zu verzeichnen und mit finanzieller Hilfe der Gemeinde und seitens des Landes konnten von Jahr zu Jahr immer wieder neue Schützen eingekleidet werden. Heute zählt die Kompanie 79 Schützen und 5 Marketenderinnen.

 

Die Schützenkompanie Ellbögen erhielt nach 1979, 1989, 1997, 2007 und 2016 bereits das fünfte Mal die ehrenvolle Aufgabe, das Schützenbataillonsfest durchzuführen.